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Silvester im 8-Zimmer-Hotel


Nachtrag  im November 2015: Das Parkhotel in Solms-Albshausen ist seit Mai 2015 geschlossen.

Wolfgang Thiele schreibt uns dazu:

„Liebe Freunde vom Parkhotel in Albshausen, die Idylle vom Albshausen ist Geschichte. Doch in dem halben Jahr seitdem haben wir uns hier in Braunfels wieder eine kleine Oase des Wohlbefindens geschaffen. Seit Oktober steht unsere Sauna unter Strom. Drumherum gibt es noch einiges zu tun. Doch unsere Ferienwohnung ist jetzt fertig und wartet auf Euch. 2 – 5 Personen können hier im wunderschönen Braunfels erholsame Tage verbringen. Sie wohnen ruhig in einem 200 Jahre alten Fachwerkhaus mit allem Komfort, Garten, Sauna, WLan, Parkplatz, neben dem Schloss. In 3 Minuten erreichen sie den Marktplatz.“

Die aktuelle Webadresse der Ferienwohnung lautet:
http://ferien-schlossblick.de


Ein Kurzurlaub ist immer eine gute Gelegenheit, für einmal dem Alltag zu entfliehen, und etwas Ruhe zu genießen. Einmal mehr haben wir 4 Tage Aufenthalt im Parkhotel in Solms-Albshausen gebucht. Es gibt in Deutschland nur gerade einmal drei Hotels, die sich dem Naturismus verschrieben haben. Das Parkhotel mit seinen 8 Zimmern gehört zu diesen drei Häusern. In zwei dieser Hotels kocht der Chef selbst, aber unserer Ansicht nach ist die Küche des Parkhotel nur zu loben. Wer hier öfters mitliest, wird auch die Rubrik „Essen und Trinken“ kennen – und wissen, wie wichtig uns von Grund auf frisch zubereitete Gerichte sind. Deshalb ist das Lob für das Parkhotel in einem besonderen Licht zu sehen.

Der Inhaber, Wolfgang Thiele, hat sich für diesen vergangenen Silvester ein besonderes Konzept ausgedacht. Die Gemeinschaft der Hotelgäste bekam eine Ergänzung in Form von Saunagästen, die das ganze Jahr über regelmäßig die Sauna besuchen. Zu einem ungewöhnlich günstigen Preis konnten sie einen Saunabesuch zusammen mit dem Silvesterabend buchen. Somit konnten 16 Hotelgäste (ja, die Zimmer waren alle ausgebucht) sowie 15 Saunagäste gemeinsam den Silvester feiern, mit einen exquisiten Fünfgang-Menü, wer mag mit Saunagängen dazwischen, und einer musikalischen Performance, dargeboten durch den Wirt:

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Wer es noch nicht weiß – Wolfgang ist ein begnadeter Bluesmusiker, welcher selbst komponiert, singt, Blues-Harp und Gitarre spielt. Natürlich wurden neben den Blues-Klassikern auch Eigenkompositionen dargeboten.

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Die Saunagäste, welche aus den umliegenden Städtchen und Dörfern kamen, waren eine große Bereicherung für uns Hotelgäste. Wir haben so manches über die Gegend erfahren, welche wir natürlich auch ausgekundschaftet haben. Wetzlar muss diesmal nicht mehr erwähnt werden, das spricht für sich selbst. Diesmal lagen die kleineren Orte in userem Fokus.

Von dem schönen Waldlehrpfad bei Braunfels habe ich schon anderenorts berichtet, ebenso von dem „Kleinen Café“ in der Braunfelser Altstadt.

In unmittelbarer Umgebung des Parkhotels befindet sich ein schöner Wald, der sehens- und erlebenswert ist. Warme Kleidung war diesmal vonnöten, die Temeperatunren in der Nacht erreichten -11°C, und stiegen tagsüber nur um wenige Grad.

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Wer doch noch das Auto benutzen will, dem sei das eine Viertelstunde entfernte Weilburg empfohlen. Ein imposanter Marktplatz krönt die Altstadt – hier ein Blick auf die mit dem Rathaus zusammengebaute barocke Schloßkirche:

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Das Städtchen Weilburg ist idyllisch an der Lahn gelegen. Ein Spaziergang über die Fußgängerbrücke über die Lahn belohnt mit einem schönen Ausblick:

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Das Kloster Altenberg, in Solms-Oberbiel gelegen, ist ebenfalls einen Besuch wert. Es ist das Diakonissen-Mutterhaus der Königsberger Diakonie und beherbergt ein Ausbildungszentrum für Hauswirtschaft und Altenpflege. Von der Klostermauer herab bietet sich ein Panorama über das Solmser Land, das in eine sanft hügelige Landschaft eingebettet ist.

Alles in allem: Wir kommen wieder, wir haben bereits für die nächste Silvesterfeier im Parkhotel gebucht!

Ein naturistisches Angebot nahe Wetzlar


Nachtrag  im November 2015: Das Parkhotel in Solms-Albshausen ist seit Mai 2015 geschlossen.


Ein erneuter Besuch eines paradiesischen Fleckchens Erde – im Parkhotel Solms-Albshausen in Mittelhessen! Wie bereits im Mitgliederbereich unter „Reiseberichte“ beschrieben, gibt es in der Nähe von Wetzlar ein naturistisches Angebot, das Seinesgleichen sucht. Unser erster Besuch (Ostern 2007) hat offenbar eine so nachhaltige Wirkung gehabt, dass wir dieses Angebot zwei weitere Male genutzt haben:

  • Während unseres Silvesteraufenthalts im Westerwald sind wir am 31. Dezember für einen Tagesbesuch von Puderbach (bei Neuwied) nach Mittelhessen „geflohen“. Limburg an der Lahn liegt sozusagen am Wege, und ein katholischer Gottesdienst im Limburger Dom war auf seine eigene Art eindrücklich.
  • Das gute Wetter zu Beginn des Monats Mai gab uns einen guten Anlass, ein verlängertes Wochenende über „Christi Himmelfahrt“ (schweizerisch: „Auffahrt“) in Solms-Albshausen zu verbringen. Diese vier Tage haben unseren (bereits beschriebenen) Eindruck des Hauses eindrücklich bestätigt.

In den folgenden Zeilen möchte ich den vorangegangen Bericht mit Worten und Bildern noch etwas ergänzen.

Wer uns kennt, weiß, wie wichtig uns das Essen ist. Wiederum wurden wir von Wolfgangs Koch- und Salatzubereitungskunst verwöhnt. Und auch diesmal war Dosenfutter oder Convenience-Food nicht in Sicht, alles war frisch zubereitet. Das schöne Zimmer, das „leucatien“ in seinem Bericht bereits erwähnt hatte. war unsere Bleibe:

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Wenn man ein Reiseziel bereits kennt, kann man sich leichter entscheiden, was man unternehmen möchte. Im nahegelegenen Braunfels (4 km), das für seine Schloßanlage („Hessisches Neuschwanstein“) bekannt ist, ist einen Besuch wert. Ein kleines Café, das zum Besuch einlädt, heißt auch so: „Kleines Café“. Es befindet sich am Markt. Sehr empfehlenswert für hausgemachte Torten. Unterhalb von Braunfels (Straße nach Weilburg) gibt es gepflegte Waldlehrpfade, die zum geruhsamen Spaziergang einladen:

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Natürlich ist auch für die Allgemeinbildung gesorgt – z.B.:

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Eine hölzerne Skulptur in Form eines Altars mit Bibel, Glocke und Kerze, aus einen ganzen Stamm geschnitten, findet sich ebenfalls am Lehrpfad:

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Aber, zurückgekehrt ins Hotel, möchte man sich wieder der Kleider entledigen – das ganze Hotel (außer innen im Restaurant) ist Nacktzone – bleibt nur noch die Frage nach dem Wohin! Vielleicht an den Pool, der am Rande mit Tischen und Stühlen versehen, auch zum Verzehr von Getränken und hausgemachten kleinen Gerichten einlädt?

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Oder lieber in die Hängematte im weitläufigen Park mit altem Baumbestand?

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Oder, in absoluter Stille in dem zu den Zimmern 7, 8 und 9 gehörenden eigenen Garten?

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Jedenfalls fügt sich ein Bestandteil der hausgemachten Suppen und Schmorgerichte nahtlos in den gepflegten Garten ein – eine Staude Liebstöckel dient als Blickfang:

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Wer Ruhe sucht, wird hier fündig. Das einzige Geräusch, das vorherrschend ist, ist das laute Vogelgezwitscher im Morgengrauen. Interessanterweise ist das Vogelkonzert gegen 6:30 Uhr abrupt zu Ende, als ob sich die gefiederten Wesen abgesprochen hätten.

Fazit: Das Parkhotel in Solms-Albshausen ist immer wieder eine Reise nach Mittelhessen wert.

Silvester im Westerwald


Nachtrag im Dezember 2015: Das Tannenhotel in Puderbach-Richert ist seit 2015 geschlossen.


Ein FKK-Aufenthalt im Tannenhotel Puderbach

Vier Tage Kurzurlaub können durchaus sehr erholsam sein. So haben wir unseren Aufenthalt im Tannenhotel in Puderbach-Richert (Landkreis Neuwied) in (fast) guter Erinnerung. Zu dem Wörtchen „fast“ weiter unten mehr. Es folgt die Schilderung unserer persönlichen Eindrücke, gemischt mit Fakten über Gegend und Haus.

Lage, Landschaft und Umgebung

Das Hotel befindet sich weitab von jedem Verkehr. Der Ortsteil Richert ist ein Weiler nördlich der Ortsgemeide Puderbach, welche mit allen 5 Ortsteilen zusammen 2300 Einwohner zählt. Zum Hotel führt ein kleines Sträßchen, welche nach dem Haus in einen Waldweg übergeht. Wenn nicht gerade der Gast im Nachbarzimmer hustet oder seinen Fernseher allzu laut eingestellt hat, ist die genußvolle Stille bemerkenswert.

Der „Naturpark Rhein-Westerwald“ mit 442km² als bekanntes Feriengebiet in Deutschland hat schon (wirtschaftlich) bessere Zeiten erlebt. Leider sind es immer weniger junge Leute, die ihre Erholung im Wandern und in der Stille suchen. Der Wald, der das Tannenhotel umgibt, setzt sich vorwiegend aus Nadelhölzern, Buchen und Eichen zusammen, und befindet sich in einer reizvollen Berg- und Tallandschaft.

Das Hotel und seine Geschichte

Das Tannenhotel war ursprünglich – 1973 – nur eine Sauna mit Hallenbad. Dann wurde die Anlage um ein Restaurant erweitert, und später wurden Hotelzimmer errichtet, damit die Saunagäste, die von weither angereist waren, eine Bleibe finden konnten. Die letzte Erweiterung fand in der 90er Jahren statt, als ein weiterer Hoteltrakt mit beträchtlicher Eigenleistung durch die Besitzerfamilie angebaut worden ist. Heute wird das Haus vom Ehepaar Franz Moritz mit seinen Kindern Iris und Thomas geführt.

Für unseren 4-Tage-Aufenthalt über die Silvestertage haben wir eine Suite gebucht, die im Prinzip aus zwei Hotelzimmern besteht: zwei Vorräume, zwei Badezimmer mit WC und Dusche, ein Wohnzimmer mit Polstergruppe und einem Schlafzimmer. Wir hatte selten eine so geräumige und liebevoll eingerichtete Bleibe. Und dies zu einem Preis von insgesamt 408€, Halbpension für uns beide inbegriffen.

Essen und Trinken

Stichwort Halbpension. Die Mahlzeiten werden in einem geräumigen Saal eingenommen. Die Gestaltung des Raums hat uns etwas an die FDGB/FDJ-Säle der ehemaligen DDR erinnert. Das Frühstücksbuffer ist hervorragend und reichhaltig, und steht für die Gäste von 08:30 Uhr an bereit.

Die übrigen Mahlzeiten werden „à la carte“ serviert, zu jeder Zeit zwischen 09:00 Uhr und 20:00 Uhr. Dies gilt auch für das Abendessen der Halbpension, welches sich jeder Gast im Laufe des Tages aus der Karte aussuchen kann. Zu jedem Abendessen gehört ein Salatbuffet, welches grünen Salat, grüne Bohnen, Mais, rote Kidneybohnen, Tomaten, Gurke, Fetakäse und Thunfisch aus der Dose anbietet. Zum Glück standen neben dem industriellen Salatdressing aus der Flasche auch je ein Fläschchen Essig und Öl – die klassische Salatsauce zusammen mit Salz und Pfeffer.

Die Karte setzt sich zusammen aus Fertiggerichten (alle mit/in Sauce) sowie aus hausgemachten Fleischgerichten aus der Pfanne. Zu letzteren zählen hervorragende Steaks vom Rind und Schnitzel vom Schwein, genau richtig auf den Punkt zubereitet. Leider waren sie ausschließlich von Dosengemüse begleitet. Der völlig zerkocht servierte Reis ist gewiß nicht jedermanns Sache, zum Ausgleich jedoch die Pommes Frites waren von guter Qualität, ebenso wie die Salzkartoffeln von ordentliche zubereitet sind. An die Fertiggerichte in Sauce haben wir uns nicht so recht herangetraut…

Die Getränkekarte ist ansprechend. Es werden verschiedene Biere angeboten, und hervorragende Weiß- und Roséweine einheimischer Produktion. Der einzige Rotwein ist ein vin de pays aus der französischen Hérault-Region.

Für den Silvesterabend wurde kein spezielles Menu angeboten, das übliche Auswählen aus der Karte war angesagt. Nach dem Essen wurden die Teppiche für einen Tanz zu lautstarker Schlagermusik beseite gerollt, und die Gäste durften sich gemeinsam an einen großen Tisch setzen. Da die Lautstärke der abgespielten Musikkonserven ein gepflegtes Gespräch mit den anderen Gästen sehr schwierig gemacht hätte, zogen wir es vor, auf unser schönes Zimmer zu gehen, um den Abend bei einem Canasta-Spiel zu ausklingen zu lassen.

Fazit zum Thema Essen und Trinken: Für nur vier Tage findet man eine durchschnittliche bis gute Verpflegung, aber bei einem längeren Aufenthalt wäre das „Essen à la carte“ doch etwas sehr eintönig. Und für Vegetarier ist leider überhaupt nichts auf der Karte. Der Umstand, dass bei teilweise besetztem Speisesaal nur soviele Lampen wie unbedingt nötig eingeschaltet worden sind, war vielleicht nur ein dummer Zufall.

Sauna und Hallenbad / Außenanlage

Der Bereich, welcher das Tannenhotel zum FKK-Hotel klassifiziert, ist die Saunaanlage mit Hallenbad, welche sich im Untergeschoß beziehungsweise im Erdgeschoß befinden, je nachdem, ob man das Haus von vorne oder von hinten betrachtet. Dazu gehört auch eine sehr schöne Außenanlage mitten im Grünen, bestehend aus einer zusätzlichem „Ruhehütte“ und einem kleinem (ungeheizten) Pool. Natürlich ist dieser Bereich nur etwas für die warme Jahreszeit…

Also zurück nach innen. Es gibt eine Dampfsauna und zwei finnische Saunen, wovon nur eine in Betrieb ist. Außerdem gibt’s einen Pool und ein (kostenpflichtiges) Solarium. Die gesamte Einrichtung kann, wie in den meisten übrigen FKK-Hotels auch, von externen Gästen besucht werden. Zu der Innenanlage schreibt ein Usenet-Teilnehmer aus den Niederlanden in nl.naturisme:

Je boft alleen als het stralend zonnig weer is, dan kun je lekker naar buiten. Binnen is het vrij somber en een beetje vergane glorie. Ook met weinig gasten, tamelijk leeg en dus ongezellig. Voor ons geen tweede keer meer.

 

Sinngemäße Übersetzung:

Zum Glück war strahlendes Wetter, so dass wir prima nach außen gehen konnten. Drinnen ist die Anlage ziemlich trist und hat ihre besten Zeiten hinter sich. Auch bei wenigen Gästen ist es eher ungemütlich. Für uns kein zweites Mal mehr.

Wenn diese Einschätzung auch recht hart klingt, ein wenig trifft sie auch unsere Empfindung. Es ist schade, dass der Ruheraum im Innenbereich sehr klein und nicht sonderlich einladend ist. In einem verwinkelten Nebenraum stehen gerade einmal 5 Liegestühle bereit – für die kalte Jahreszeit definitiv zu wenig. Und der Umstand, dass die Wirtin zum Ende der Saunabenutzungszeit (schon um 18:00 Uhr) die Heizkörper abstellt, trägt auch nicht zur Gemütlichkeit des Raums bei. Am nächsten Tag werden die Heizungen von den Besuchern zwar wieder angestellt, aber der Raum ist inzwischen doch schon ausgekühlt. Wolldecken auf den Plastikliegen wären schön – aber es bleibt leider beim Konjunktiv.

Im FKK-Bereich gibt es keine Bar oder sonstige Bewirtung, aber man darf das Restaurant (eine Treppe höher) im Bademantel besuchen.

Ein Tipp für einen schönen 2-Stunden-Spaziergang

Es lohnt sich, einen Wanderkarte „Naturpark Rhein-Westerwald Blatt 4 (Ost)“ anzuschaffen. Die 6€ zahlen sich durch eine Vielzahl attraktiver Wanderwege aus. Am Dienstag, dem Neujahrstag, haben wir einen schönen Spaziergang gemacht: Vom Hotel aus nördlich über Strunkeich, Lahrbach nach Alberthofen (Ortsteil von Niederwambach). In Alberthofen befinden sich drei Teiche eines Forellenzuchtbetriebs, der nicht mehr in Betrieb ist. Selbst ein gemauerter Räucherofen steht nun nicht mehr genutzt neben einem der Forellenteiche.

An den Teichen vorbei, durch einen Wald hindurch, führt ein Weg nach Steimel. Die Strecke führt an einem Wildgehege mit Rotwild und Ziegen vorbei. Steimel hat wie der ganze Naturpark Rhein-Westerwald ebenfalls seine besten Zeiten hinter sich: leider gibt es mehrere geschlossene Gastronomiebetriebe. Durch beschauliche Straßen mit Einfamilienhäusern geht der Pfad in südwestlicher Richtung zurück nach Richert. Wir passieren einen schönen Wald, dessen winterliche Wege mit zinn- bis schieferfarbigen Eichen- und Buchenlaub belegt sind. Je nach Lichteinfall scheinen die Moospolster links und rechts in intensivem Grün zu leuchten.

Zusammenfassung

Das Tannenhotel ist eine erstklassige Empfehlung für den Urlaubsgast, der Ruhe und Erholung in einer schönen Landschaft sucht, und der in einem liebevoll eingerichtetem Zimmer wohnen möchte. Gute Wanderschuhe sind die perfekten Begleiter. Die Ansprüche an die Sauna- und Pool-Anlage sollte der Gast mindestens im Winter nicht zu hoch setzen, ebenso wie er keine kulinarischen Höhenflüge erwarten darf. Aber zum Ausgleich sind alle Mitglieder der Wirtefamilie sehr freundlich und zuvorkommend, was in heutiger Zeit nicht hoch genug gelobt werden kann.

Urlaub (fast) zuhause

Urlaub für einen Nachmittag lang

Oftmals sind es die kleinen Dinge im Leben, die einem Freude machen. Wenn so schönes Wetter herrscht, wie gerade jetzt, braucht man nicht in die Ferne schweifen. Wenn einem das Glück hold ist, beschert es einem sogar noch ein Eckchen, wo man einen Nachmittag lang nackt die Seele baumeln lassen kann.Eine Viertelstunde Fahrt von unserem Zuhause entfernt befindet sich eine kleine Sauna, die inmitten eines Parks liegt. Die Sauna heißt ja auch Sauna du Parc…

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Der Park, der vom Besitzer, Daniel Willer, einem Gestrüpp abgerungen worden ist, ist von einem Acker in einer unberührten Landschaft umgeben. Das Helle im Hintergrund ist der frischgepflügte Acker.

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Es gibt viele Ecken, auch mit Schatten, sollte die Sonne einmal zu heftig scheinen. In einer dieser Ecken plant Daniel einen Boule-Platz einzurichten. So befruchtet die südfranzösische Kultur des Boule- oder Pétanque-Spiels das Département du Haut-Rhin.

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Selbst der Kater aus der Nachbarschaft scheint dieses Fleckchen Erde zu schätzen.

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Es braucht nicht viel, um ein kleines Glück zu finden, man muss es nur erkennen!

Drei Tage Naturismus in Mittelhessen


Nachtrag  im November 2015: Das Parkhotel in Solms-Albshausen ist seit Mai 2015 geschlossen.


Schon lange wollten wir ein weiteres naturistisches Hotel näher unter die Lupe nehmen, eines, das uns bislang nur dem Namen nach ein Begriff war: Parkhotel – Parksauna in Solms-Albshausen. Dieser Ortsteil befindet sich nahe Wetzlar, der Metropole (50’000 Einw.) des Lahn-Dill-Kreises in Mittelhessen.

Die Osterfeiertage boten sich an für eine spontane Reise. Natürlich nicht ohne vorherige Reservation, denn dieses Hotel hat gerade einmal 8 Zimmer. Somit haben wir 3 Tage Halbpension gebucht, für gerade einmal 150 € pro Person, minus 5% Barzahlungsrabatt, minus 5% Rabatt für DFK-Mitglieder.Das Angebot dieses Hotels, obwohl es auf der eigenen Webseite erläutert ist, hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir wurden von Wolfgang Thiele und seiner Lebensgefährtin Rita sehr freundlich empfangen. Was man, falls man Wert darauf legt, an schicken Designermöbeln und ebensolcher Innenarchitektur vermissen könnte, wird durch die Qualität des Gebotenen und durch die freundliche und lockere Atmosphäre mehr als ausgegeglichen.

Ein besonderer Lichtblick war das Essen. Es wird von Wolfgang persönlich zubereitet, ohne jegliche Zuhilfenahme von Bofrost, Eismann und wie alle übrigen Convenience food-Händler heißen mögen. In Frankreich nennt man diese Art Küche „cuisine du terroir“, man findet sie z.B. in den sagenhaft guten Tables et Chambres d’Hôte. Um ein Beispiel zu nennen: der Salatteller umfaßt mehr als zwölf Komponenten: Kopfsalat, Radicchio, Chinakohl, Tomaten, rohe Champignons, drei Sorten Peperoni (Paprika), selbst eingelegte Chillies (Peperoncini), Möhren, Oliven, Rettich, Zwiebeln, Brunnenkresse. Und als Sauce nicht etwas das käufliche Zeug aus dem Kanister, sondern eine selbst hergestellte Mischung aus Sauerrahm, Joghurt und Kräutern.

Eine kleine Kritik könnte ich an dem an einem Abend servierten Gulasch anbringen, aber mehr im Sinne einer konstruktiven Anmerkung. Das verwendete Rindfleisch war zu mager, und es wurde vermutlich bei zu hoher Temperatur gegart. Dadurch trennen sich die Fleischfasern zwar voneinander, aber die harte Faserstruktur bleibt erhalten. Mehr zum Thema in der Rubrik Koch- und Backrezepte.

Die parkähnliche Gartenanlage wird durch einen sorgfältig bepflanzten und gepflegten Steingarten vom (geheizten) Pool abgegrenzt. Wer Schatten haben möchte, kann sich unter die Bäume legen, wer in die pure Sonne liegen will, hat zusätzlich eine Sonnenterrasse zwischen den Hotelgebäuden zur Verfügung. Der heiße Whirlpool hat leider schon bessere Tage gesehen, und der Lärm der Luftpumpe erfüllt die Gegend. Von mir aus könnte man die Blubberbläschen abschaffen, denn die Geräuschkulisse der Vögel ist umwerfend, vor allem am Morgen, kurz vor Sonnenaufgang.

Nachtrag zum Thema Luftpumpe des Whirlpools: Wie mir der Inhaber, der inzwischen ebenfalls nacktKULTUR-Forenmitglied ist (willkommen, Wolfgang!), mitgeteilt hat, wird die Luftpumpe demnächst ausgetauscht.

Es stehen zwei Saunen zur Verfügung, eine trockene mit 95°C, und eine feuchte mit 70°C. Was man – in Unkenntnis des Echten – als verwittertes altes Holz bezeichen möchte, ist in Wahrheit teures Kelo-Holz, das für die Innenauskleidung der Saunen verwendet wurde.

Für kalte Witterung, oder wenn man Stille vorzieht, gibt es einen Ruheraum, ausgestattet mit Matratzen, Kissen und Wolldecken. In einem Teil des Raums befinden sich zwei Sonnenliegen, bestehend aus je 5 HQL-Mischlichtstrahlern und 3 Wärmelampen.

Soviel zum Hotel. Das Umland hat Einiges zu bieten, und, im Gegensatz z.B. zum „Hotel zum Walde“ in Stolberg/Zweifall, wo die Attraktionen weiter entfernt sind (Aachen, Hohes Venn, Maastricht), befindet sich alles in einem engen Umkreis. Die nächstgrößere Stadt, Wetzlar, ist gerade einmal 7km entfernt. Der absolut sehenswerte Wetzlarer Dom wird gemeinschaftlich von der evangelischen und der katholischen Gemeinde genutzt. Während des Ostergottesdienstes am Sonntag durften wir zwei Taufen miterleben.

In Braunfels, ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt, ist die zum Barockschloss ausgebaute Burg sehenswert. Unterhalb dieses Luftkurortes befindet sich der Mühlenteich mit drei Waldlehrpfaden. Wir haben den nicht ganz so sonnigen Ostersamstag zu einem ausgedehnten Waldspaziergang genutzt.

Der Sonntagabend im Restaurant der Parksauna wurde noch von einem spontanen Einmann-Konzert des Gastgebers gekrönt. Was wir nicht wußten: der Wirt, Wolfgang Thiele, der das Haus seit 1986 führt, ist außerdem ein begnadeter Bluesmusiker. So gab er neben Klassikern der Bluesmusik auch noch Eigenkompositionen zum Besten, mit Gesang, E-Gitarre und Bluesharp.

Alles in Allem: Es war ein sehr erfreulicher Osterausflug nach Mittelhessen!

Eine kleine Impression des Steingartens:

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